Praktikanten an die Macht – ein Perspektivenwechsel

Warum nicht einfach mal die Sichtweise ändern, die Followerschaft und das Nutzerverhalten. So geschehen im letzten Monat, als Nana in unserem Unternehmen ihr Schülerpraktikum absolviert hat.

Drei Wochen Action in einer Kommunikations- und Eventagentur. Da fliegt einem am ersten Tag vor lauter Input erstmal der Hut hoch. Aber wir sind Kummer gewöhnt* und freuen uns dafür um so mehr, wenn Praktis mit voller Enthusiasmus dabei sind und nicht gleich den Kopf in den Sand stecken.

Nana mit flinken Fingern also mit erstem Blog-Beitrag betraut, Instagram und SnapChat firm, legte also von Tag 1 an los und überraschte uns mit dem ein oder anderen # und Inhalten aus Schüler*Innen Sicht.

Aber genau das macht uns aus. Dafür stehen wir – Mut zum Risiko ;o) und Vertrauen in die, die einmal unsere Rente zahlen. Und wie man unschwer erkennen kann, hat es sich ausgezahlt. Nicht nur, dass Nana bei ihren Mitschülern und auch Lehrern punkten konnte, sie hat auch wirklich tollen Inhalt zu unseren Themen geliefert und in den Gesprächen, für uns alte Hasen, wichtigen Perspektivwechsel gesorgt.

Es muss ja auch wirklich nicht immer nach Standard laufen. Gerade wir möchten ja von der Generation, die TikTok liebt und technisch heute schon mehr bewandert ist, als wir es jemals sein werden, lernen.

Daher auch hier nochmal ein Appell an alle Unternehmen da draußen: Fördern Sie den Nachwuchs. Bieten Sie Praktikums- und Ausbildungsstellen an und lassen Sie sich vor allem auch durch diese Menschen, die in dieser Welt noch viel bewegen werden, inspirieren.

Zu erzählen haben wir auf jeden Fall viel – Anekdoten, persönliche Highlights und unvergessliche Momente. Einen kleinen Einblick möchten wir mit Ihnen teilen:

MIT LACK ARBEITEN IST NICHTS FÜR JEDERMANN

Selbstständig kreativ arbeiten, nicht nur vor dem PC sitzen, das steckte hinter der Aufgabe ein Richtungsschild zu gestalten und lackieren. Kein Problem – wäre da unsere liebe Praktikantin nicht auf die Idee gekommen direkt beide Seiten der Schilder nacheinander zu lackieren, wobei sie die frisch lackierte Seite auf Zeitungspapier drehte. Das Fazit: Zeitungspapier abkratzen, neu lackieren. So etwas passiert und ist auch schnell wieder „repariert“. Der dunkelblaue Lackfleck, der beim Aufräumen entstand, da die Lackdose nicht verschlossen war, wird wohl ewig auf dem Teppichboden bleiben und uns immer an die liebe Praktikantin erinnern.

DER ALBTRAUM DES PAKETBOTEN

Pakete an der Haustür annehmen, auch dies gehört zu unseren Arbeitsalltag. Wenn alle Kollegen in Terminen oder am Telefon beschäftigt sind, kann diese „Erfahrung“ auch mal eine Praktikantin machen. Eine ganz neue Erfahrung war dies mit Sicherheit auch für unseren sehr netten Paketboten, der sich sicher wunderte, warum die Praktikantin nicht in der Lage war, mit ihrem Nachnamen den Empfang des Paketes zu bestätigen. Auch nach mehrmaligem Nachfragen, was denn ihr persönlicher Nachname sei, antwortete sie immer nur „bosanova“ und schien partout nicht zu verstehen, worauf der Paketbote aus war. Das Bild welches sich uns bot: Eine verzweifelte Praktikantin, die ins Büro stürmte: „Ich weiß nicht, was der Mann von mir will.“ und ein darauf folgender Paketbote der ebenfalls verzweifelt erwiderte: „Nur deinen Nachnamen und deine Unterschrift, damit ich endlich das Paket abgeben kann.“ Aber auch hier sind wir natürlich gerne helfend zur Stelle, besänftigen den Paketboten mit einer Unterschrift und führen die Praktikantin erklärend in die Welt des Paket-Annehmens ein.

SELBSTSTÄNDIGKEIT ALS HILFREICHE TUGEND

Kaffeekochen war gestern, heute erwartet unsere Praktikanten auch das Abenteuer von selbstständigen „Leben“ bei uns. Neben einem Einblick in unseren beruflichen Alltag in einer Kommunikationsagentur, stellen wir unsere Praktikanten auch vor persönliche Herausforderungen. Beispielsweise dem Zählen und Konfektionieren von Give-Aways. Insbesondere beim Zählen kommt es, wie Sie sich sicher vorstellen können, auf Genauigkeit an. Wenn wir dann als Antwort auf die Frage „Sind das auch genau die 148 Trinkflaschen?“ die Antwort „Ja, so ungefähr.“ bekommen, stellt auch uns das vor Herausforderungen. Ebenso wie das erneute Verschließen von Paketen, da auch der Umgang mit Karton in Kombination mit Klebeband  vollkommenes Neuland zu seien scheint. Nicht zu vergessen ist auch der unbekannte Einsatz und die Nutzung einer Büroklammer. Nach einer kreativen, aber dennoch sehr fremden und abgewandelten Gebrauch (der ebenfalls wenig zielführend war), konnten wir auch hier den Horizont des Praktikanten erweitern und den korrekten und effizienten Einsatz in der Praxis vermitteln.

TRAUMJOB EVENTMANAGER

Unser Ziel ist es, den Praktikanten einen Einblick in unseren Arbeitsalltag zu geben, sie aktiv daran teilhaben zu lassen und ihnen eigene Aufgaben (ggf. mit Unterstützung) aufzutragen. So kann jeder Praktikant für sich herausfinden, ob der Job seinen Vorstellungen entspricht und welche Arbeit genau dahinter steckt. Verwunderlich ist allerdings die Aussage einer unserer Praktikantin, deren Traumjob nicht etwa Eventmanagerin, Grafikerin, Texterin oder übergeordnet Projektleiterin ist, sondern voller Enthusiasmus: Chirurgin. Gut, wir geben alles, aber einen Einblick in diesen Arbeitsbereich können wir leider nicht bieten.

Nicht, dass Sie einen falschen Eindruck bekommen. Wir hatten auch viele motivierte, neugierige und tatkräftige Praktikantinnen und Praktikanten, die uns sehr hilfreich unterstützt haben. Und auch wir lernen viel von ihnen, erweitern unseren Horizont und freuen uns auf die kommenden Generationen in unserer Branche.

*Anmerkung der Redaktion: Wir hatten schon einmal eine Praktikantin, die tatsächlich das Telefon nicht bedienen wollte. Nach eigener Aussage telefoniert sie nicht.. – Ach so.. ok!