HOCHZEITSSPECIAL TEIL 2: INTERVIEW MIT HOCHZEITSFOTOGRAFIN MICHAELA PLAMBECK

In unserer Interviewreihe stellen wir Kooperationspartner und Menschen aus unserem Netzwerk vor, die mit uns die Welle machen. Diesmal: Michaela Plambeck, Hochzeits- und Portraitfotografin aus Leidenschaft und engagierte Charity-Mum.

BOSANOVA UND MICHAELA PLAMBECK – EVENTS UND FOTOS AUS LEIDENSCHAFT

BOSANOVA-Redaktion: Sabrina, wie habt ihr euch kennengelernt, wie kam es zur ersten Zusammenarbeit und was hat Dich an Michaela und ihrer Arbeit besonders fasziniert?

 

Stremmel

Sabrina Stremmel, BOSANOVA GmbH; Foto: © Sandra Stein

Sabrina Stremmel: Wir haben uns über Empfehlung bei einem Job im Kölner Süden kennengelernt. Für einen Kunden aus der IT Branche durften wir das komplette Unternehmen inkl. Porträtaufnahmen der Mitarbeiter fotografieren. Morgens um 7.30 h bis zum späten Nachmittag über 2 Tage verteilt. Eher unscheinbare Unternehmensräume mussten interessant und modern fotografiert und den eher introvertierten Mitarbeitern ein Lächeln entlockt werden. Aufgaben, die für Michi mit uns im Team, ein Klacks waren. Da hatte sie ziemlich schnell meine persönliche Begeisterung auf ihrer Seite. Powerfrau mit einem sehr kreativen und professionellen Auge! Es lag auf der Hand, dass wir im Anschluss schnell in private Gespräche getaucht sind, da mir Michi mit ihrer offenen Art direkt vertraut war. Das ist  in der Fotografie und auch bei der Arbeit ein wichtiger Faktor.

Michaela Plambeck, Fotografin; © 2016

BOSANOVA-Redaktion: Michi, Du bist vor 5 Jahren zurück in deine norddeutsche Heimat gegangen, nachdem Du 3 Jahre erfolgreich hier im Rheinland gearbeitet hast. Was waren die Beweggründe und wie gelang es Dir an Deinen Erfolg anzuknüpfen?

Michaela Plambeck: Als ich mich 2008 entschloss ein wenig in die Ferne zu schweifen und mich woanders beruflich niederzulassen, hatte ich mir viele Städte angeschaut.
Hamburg war mir zu nah, Köln zu unordentlich aber in Bonn, mit seinen vielen Grünflächen, dem Rhein, der süssen Altstadt, an den Hügeln des Siebengebirges, habe ich mich gleich verguckt. 2008 öffnete ich also die Photofabrik in Bonn mit meinem Studiopartner und nach einer sehr plötzlichen (persönlichen) Tragödie dann Mitte 2009 das Lichtraumstudio in Königswinter.
Nach 3 Jahren in Bonn und Königswinter begann dann eine Phase des Zur-Ruhe-Kommens, die mit Heimweh und Sehnsucht nach Seeluft, nach meiner Familie und ‚viel Meer‘ endete.
Ich hatte zwischendurch meinen Sohn in Bonn zur Welt gebracht und war in einer festen Partnerschaft, das Studio lief gut und ich hatte einen kleinen feinen Kundenstamm, der immer größer wurde. Aber mein Wunsch wieder zurück nach Schleswig Holstein zu gehen war größer. Ich hatte hier eine wunderbare Kindheit und Jugendzeit erlebt und irgendwie wollte ich, dass mein Sohn auch in dieser Gegend, meiner Heimat, und vor allem mit den wunderbar ehrlichen und kantigen Menschen um sich herum aufwächst.
Meine Zelte hatte ich nie ganz abgebrochen und auch immer wieder oben Jobs oder Hochzeiten gehabt, so dass ich mir keine Gedanken darüber machte, dass es Anlaufschwierigkeiten geben könnte.
Heute ist es genau umgekehrt. Meine „alten“ treuen Kunden aus NRW kontaktieren mich noch regelmäßig, so dass ich mind. 2-4 mal im Jahr Shootingtage in Bonn plane.

BOSANOVA-Redaktion: Du bist einerseits in deinem Studio zuhause, liebst aber ebenfalls die Atmosphäre einer Outdoor-Location. Was genau macht jeweils für dich den besonderen Reiz aus?

Michaela Plambeck: Das wechselt sich immer ab im Laufe des Jahres. Ich bin 2014/2015 in eine schöne Altbauvilla gezogen. Unten ist das Studio und oben wohne ich mit meiner Familie. So habe ich es nicht weit zur Arbeit, wenn ich zum Beispiel Newbornshootings oder Familien hier habe. Ich mag mein Studio mit seinen hohen Wänden und vielen Hintergründen und finde, dass man auch drinnen wunderbar natürliche Bilder machen kann. Es geht da nicht um drinnen oder draussen, sondern eher um die Interaktion mit den Kunden. Vor allem Kinder muss man mitreißen und da ist es egal, ob man drinnen sitzt oder draußen auf der Wiese. Aber ich liebe auch wilde Blumenwiesen und Wälder für Kinderfotos und für verliebte Paare. Und natürlich für meine Hochzeiten. Für meine Afterweddingsshoots fahre ich sogar für ein oder zwei Tage mit in die Flitterwochen um ECHTE individuelle Bilder zu machen.

BOSANOVA-Redaktion: Was war dein schönstes oder kuriosestes, aufregendstes bzw. atemberaubendstes Hochzeits-Shooting-Erlebnis?

Michaela Plambeck: Ein Afterweddingshooting, bei dem ich das Brautpaar rekordverdächtige acht Stunden auf Sylt fotografierte…irgendwie konnten wir nicht aufhören schöne Plätze zu entdecken und hatten super viel Spaß dabei. Was bedeutet da schon Zeit. 😉
Oh, und eine schöne Sache war jetzt gerade vor Kurzem. Ein ganz liebes Paar hatte wirklich nur ganz alleine geheiratet und nur ich war dabei um das alles festzuhalten.
Nach all den schönen Hochzeiten und Trauungen weine ich nicht mehr oft aber das war wirklich so nah, so ohne Ablenkung, dass man die Emotionen zwischen den beiden förmlich greifen konnte.
Ich bin jetzt seit fast 12 Jahren selbständig und superschön ist es auch, wenn meine Brautpaare mich weiterhin besuchen, sei es mit einem Babybauch oder dem ersten Kind. Irgendwie finde ich es schön, wenn man als Fotografin und Kunde aufeinandertrifft und dann mit vielen richtig gut befreundet bleibt.

BOSANOVA-Redaktion: Du bist selbst Mutter eines 7-jährigen Sohnes. Du engagierst Dich ehrenamtlich bei zwei Charity-Projekten für schwerkranke Kinder und fotografierst auch auf Wunsch in Hospizen. Welche Projekte unterstützt Du und warum?

Michaela Plambeck: Ich dokumentiere viele Charity-Veranstaltungen mit meiner Kamera, wie zum Beispiel Kicken mit Herz oder Brustkrebs-Galas.
Ehrenamtlich unterstütze ich die Tapferen Knirpse, für die ich auf Wunsch der Eltern Portraits von schwerkranken Kindern und ihren Familien mache.
Außerdem bin ich für Dein-Sternenkind unterwegs, wo ich die kleinen Sternenkinder noch einmal liebevoll fotografiere und so unwiederbringliche Erinnerungen für die Eltern schaffe, die gerade das schlimmste durchmachen, was man sich vorstellen kann. In den Hospizen mache ich auch meist Familienfotos. Vor allem für die Sternenbrücke in Hamburg.
Alles läuft aber auf eines hinaus: Erinnerungen schaffen. Für ein Danach. Fotografieren ist das, was ich gelernt habe. Wenn es Menschen helfen kann schwierige Zeiten zu überstehen, ist es keine Frage für mich, dass ich helfe, sondern eine echte Selbstverständlichkeit.

BOSANOVA-Redaktion: Letzte Frage, Michi: Wenn Du drei Wünsche frei hättest – beruflich oder privat – die dir auf jeden Fall erfüllt werden würden, was würdest Du dir besonders wünschen und warum?

Michaela Plambeck: Die Wünsche betreffen jetzt als Mama natürlich meinen Sohn, dass er gesund bleibt und glücklich wird und das alles in einer politisch und ökologisch gesundeten Welt. Wenn du jetzt Wünsche für mich meinst, würde ich mir wünschen weiterhin mit meinem Job, der mir soviel Spass macht, genug Geld zu verdienen, dass ich immer die Miete zahlen kann und genügend Zeit, um das Leben mit der Familie noch mehr zu genießen.

BOSANOVA-Redaktion: Wir wünschen Dir, dass das alles in Erfüllung gehen möge und danken Dir sehr für das Gespräch!

Michaela Plambeck: Hey, schön, dass Ihr an mich gedacht habt für dieses Interview!
Ich freue mich schon auf meine nächste Job-Tour durchs Rheinland und hoffe sehr, dass wir bald wieder was gemeinsam auf die Beine stellen!
Es ist eben einfach unbezahlbar solche ‚vollprofessionellen Vollprofis‘ (Anm. d. Red.: DANKE!) neben sich zu wissen, mit denen die Arbeit auch noch Spaß macht! Immer wieder gerne Mädels!

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