IM INTERVIEW: GREGOR SCHLEICH – PROJEKTMANAGER NACHTRESIDENZ DÜSSELDORF

In unserer Interviewreihe stellen wir Kooperationspartner und Menschen aus unserem Netzwerk vor, die mit uns die Welle machen. Diesmal: Gregor Schleich, Eventplaner B2B der Düsseldorfer Event-Location Nachtresidenz.

BOSANOVA UND GREGOR SCHLEICH – WIR MACHEN DIE WELLE – FÜR EVENTS DIE RICHTIG ABGEHEN

 

BOSANOVA-Redaktion: Sabrina, Gregor & Du, ihr kennt euch schon länger. Bei einer Kundenveranstaltung auf der Ocean Diva hat Gregor als Projektleiter unterstützt. Was heißt das genau und wie seid ihr in Kontakt geblieben?

Sabrina: Das war ein Zusammentreffen, das man nicht vergisst. Eine Kundenveranstaltung auf einem Event-Schiff zu planen ist sowieso schon eine Herausforderung für sich: Aufwändige Logistik, kaum Lagerfläche, Backstage (wo genau ist das hier?),  Anlegestelle, Zeiten usw. Doch wenn dann noch im frühen Winter ungewöhnlich wenig bis gar kein Wasser im Rhein ist, dann wird es mehr als sportlich und es gilt die Nerven zu bewahren.
Genau hier haben sich einfach die Richtigen getroffen. Gregor war von Anfang an der perfekte Partner an unsere Seite und hat wie wir mit viel Improvisationstalent, Ruhe, Humor und professionellen Hochtouren das Event einfach mal mit uns auf ein anderes Schiff umorganisiert. Und das in wenigen Tagen. 200 geladene Gäste mussten somit nicht am Pier ihr Galadinner zu sich nehmen, sondern durften in toller Atmosphäre einfach auf dem Nachbarfluss die Show mit Künstlern, Dekorationen und kulinarischem Genuss auskosten. Gregor und wir haben gelacht, geflucht, geschwitzt und zum Schluss zusammen den Besen geschwungen – nach zwei Eventtagen und sehr wenig Schlaf. Ich sag‘ nur: Immer wieder gern! Herrlich unkompliziert und bis heute zu Recht in Kontakt, da es einfach „zoooom“ gemacht hat 😉 DANKE!

BOSANOVA-Redaktion: Gregor, seit fast zwei Jahren betreust Du Firmenkunden des Düsseldorfer Clubs Nachtresidenz. Ist man da fast schon „Mädchen für alles“ oder was genau ist dein Aufgabenschwerpunkt?

Gregor Schleich: „Mädchen für alles“ trifft es eigentlich schon ganz gut! Nach Akquise, Angebots- und Vertragserstellung, Planung und Einkauf ist man(n) quasi ab dem Zeitpunkt des Aufbaus tatsächlich für alles und jeden zuständig. Bevor ich kurz vor Empfang der Gäste in den Anzug steige, habe ich bereits Blaumann, Putzkittel, Gummihandschuhe, Werkzeugkoffer und Glasreiniger wieder ordnungsgemäß verstaut. Egal wie vorausschauend man plant, es passiert immer irgendetwas Unvorhergesehenes. Das jemand versehentlich die Konfetti-Kanone schon vor Einlass betätigt, eine Toilette überläuft, oder ein Künstler seltenen Blütenhonig für seine zarte Stimme braucht kannst Du halt nicht planen… Spätestens dann merkt man aber, wer dem Event-Business gewachsen ist! 360 Grad Blick, Trouble-Shooting und Nerven aus Stahl.

BOSANOVA-Redaktion: Die Düsseldorfer Nachtschwärmer, und nicht nur die, kennen die Nachtresi [oft benutzte Abkrz.] als stylischen, mega-coolen Club, in dem am Wochenende die Post ab geht. Welche Party-Formate bietet ihr an und ist da auch für Leute über Dreißig noch was dabei?

Gregor Schleich: Da die Zeiten, in denen es für jede Musikrichtung einen eigenen Laden gab vorbei sind, bieten auch wir natürlich einen Kessel Buntes. So haben wir beispielsweise mit unseren Formaten „Cookies&Cream“ und „Sweet Heaven“ zwei Samstage abgedeckt, die für jeden etwas bieten. House und Charts in den heiligen Hallen des Kuppelsaals, und Hip Hop und R´n`B im eskalationsträchtigen Club – Konfetti, Tänzerinnen und wechselnde Specials inklusive. Zusätzlich haben wir mit der „Snapback“ Reihe noch eine erfolgreiche Black-Music Veranstaltung im Gepäck. Heute musst du versuchen alles abzudecken, und obendrauf noch mehr TamTam als alle anderen zu machen – jeder erwartet am Wochenende sein persönliches kleines Event-Highlight. Einfach mal vor die Türe und sehen was passiert gibt es kaum noch. Altersmäßig gibt es eigentlich keine Grenze, wobei der Großteil bei Mitte 20 liegt. Ist die Veranstaltungsreihe „Hootchie Cootchie“ zu Gast, geht das auch mal deutlich nach oben

BOSANOVA-Redaktion: Bist Du selbst ein eingefleischter Partygänger bzw. heißt Leidenschaft fürs Eventbusiness nicht automatisch auch, dass man selbst regelmäßig im Club abrockt?

Gregor Schleich: Jein… Man beobachtet natürlich die Szene sehr genau, aber ich bin nicht mehr jedes Wochenende unterwegs. Im Club fühle ich mich hinter den Plattentellern deutlich wohler, da habe ich wenigstens eine Aufgabe ;-). Sonst kann es auch mal gut passieren, dass ich das Konzept, oder die Abläufe in anderen Läden analysiere. Wenn man sein Studium mit Gastronomie finanziert hat verfällt man wahrscheinlich schnell in den „Analyse-Modus“ – zumindest passiert mir das immer. Mich zieht es eher in Restaurants, oder Bars, wo es am Ende heisst „Alles kann – nix muss“… Und dann tanzen doch alle auf den Tischen.

BOSANOVA-Redaktion: Ursprünglich hast Du den Betriebswirt Marketing-Kommunikation an der WAK in Köln absolviert. Danach folgten einige Stationen im Projektmanagement der Eventbranche. Was genau reizt dich an diesem Business so?

Gregor Schleich: Ich habe mich nie ausschließlich hinter dem Schreibtisch wohlgefühlt. Alle beruflichen Stationen – vom Nebenjob bis zum Vollerwerb – hatten immer auch mit Menschen zu tun. Zu sehen, wie ein Kunde reagiert, zu lesen was er denkt, ihn auf dem Weg zu seinem Event-Highlight zu begleiten – kurz: das direkte persönliche Feedback! Neben den ganzen Dingen die man nicht planen kann (z.B. den Wasserstand des Rheins im November 😉 ) ist das Spannendste, wenn Du den Kunden an die Hand nehmen kannst, Du sein Vertrauen gewinnst, und er am Ende der Veranstaltung mit einem Lächeln nach Hause geht. Wo sonst merkst Du sofort, ob es etwas richtig oder schief läuft? Die Planung mit dem Kunden, der Nervenkitzel bevor es losgeht, die Stimmung beim Aufbau, die Müdigkeit beim Abbau sind nur einige Punkte, die dieses Berufsfeld für mich spannend machen. Man muss ein wenig von allem können. Verkabeln, Teller anrichten, eine Schraube hier, etwas Molton da… Alles, nur keine Monotonie!

BOSANOVA-Redaktion: Stell Dir vor, jemand schenkt Dir Zeit. Einfach so. Wie viel Zeit wäre das und wofür würdest Du sie am liebsten nutzen – privat oder beruflich?

Gregor Schleich: Puh… Ich würde Sprachen lernen, einen Segelschein machen, mit der Familie durch die Welt reisen, meinen eigenen Wein herstellen, Bücher lesen und mich am Ende auf das nächste Projekt freuen. Dafür liebe ich den Nervenkitzel der Veranstaltungsbranche zu sehr, als dass ich mir eine Zeit ganz ohne Arbeit vorstellen könnte.

BOSANOVA-Redaktion: Vielen Dank für das Interview, Gregor und bis sicher bald!