NETZFUNDSTÜCKE 04-2018: DATEN, DATING & DSGVO

Netzfundstücke: Schon April und die DSGVO rückt immer näher: Mit ihr wird im Netz alles beleuchtet, was uns unseren Umgang mit Daten vor Augen führt. Transparenz und Vertrauen ist das Zauberwort – gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Bewerbern. Wie gehen wir mit unseren eigenen Daten um? Wie sehr denken wir mit? Passt das Daten-Dating fürs perfekte Bewerber-Match? Daten, Dating fürs perfekte Match und die DSGVO, die uns sicher noch länger in Atem halten wird…

NETZFUNDSTÜCKE 04-2018: DATEN, DATING & DSGVO

Mitdenken, mitdaten: Wie Bewerber im Vorstellungsgespräch punkten und was Tinder mit Bewerber-Matching zu tun hat

Aus der Masse hervorstechen ist die Devise – ob im Marketing oder im Selbstmarketing als Bewerber. Der Weg führt meist über das Außer-Gewöhnliche. Mehr tun als es vielleicht die Mitbewerber tun.

Ungewöhnliche Fragen beantworten oder sogar selbst stellen

Lina Alcala, Vice President of HR bei Tinder, erzählt lt. t3n in einem CNBC-Interview dass es für Bewerber heutzutage nicht leicht ist, sich zu profilieren und erklärt, wie es dennoch klappen kann: „Welche Herausforderungen siehst Du vor denen wir stehen?“ ist so eine Testfrage, die Bewerber punkten lässt. Wer hier gut vorbereitet ist, die Wettbewerbs- und Marktsituation einzuschätzen weiß, hat klar die besseren Karten.
Aber hier reicht es nicht, nur gut informiert zu sein – Ideen oder Lösungsansätze zu präsentieren ist ein Pluspunkt, der die Spreu vom Weizen trennt.

Tinder für Bewerber: Truffls verspricht einfaches Matching von Bewerbern mit passenden Unternehmen

Nach rechts swipen wie bei Tinder und schon kann ganz einfach der Lebenslauf verschickt werden. Truffls verspricht ein komfortables Matching mit anonymisierten Daten ans Unternehmen und transparenter Rückmeldung, wenn das Unternehmen den Bewerber passend findet. Dazu kann das Unternehmen sich auch direkt bei den Kandidaten melden – einfach und umkompliziert. Bewerber-Dating, das laut Truffls-Unternehmenswebsite schon große Unternehmen wie Axel Springer, G+J, ERGO u.a. fürs Recruiting verwenden.

Süßes Gift: Ich weiß mehr als Du denkst…
Wie App-Tracking zum Datenpuzzeln verführt und was Big Data mit Vertrauen zu tun hat

Cambridge Analytica – diesen Firmennamen kennt jetzt wohl nicht nur deutschlandweit jeder Onlinenutzer. Ist das Unternehmen doch mit der massenhaften Benutzung von Userdaten via Facebook zur politischen Propaganda in Verruf geraten.
Aber ist das Datenklau? Oder ein Datenleck (Data Breach)? Oder lag es vielmehr an den Möglichkeiten, die das Unternehmen Facebook gerade Wissenschaftlern mit einem Spezialzugang genehmigte, wie Spiegel Online es hinterfragt.

Und schon deutet sich ein neues Szenario an. App-Tracking durch eine Marketingplattform für Shopping und Location Marketing. Das Ziel: Marken zu mehr Engagement und Kaufabsichten zu verhelfen. Doch sind sich die Nutzer auch über die Datengewinnung im Klaren?

Wie Onlinemarketing.de berichtet, stehen dahinter hunderte datenhungrige Apps, die zum Beispiel Shopping-Listen erstellen oder Punkte sammeln, um diese in Belohnungen zu tauschen. Mit Zustimmung zu den Richtlinien gibt man eine ganze Menge Daten zum eigenen Kaufverhalten preis. Das hilft den Marken, ihre Kunden noch gezielter anzusprechen.

Klingt für Marketer super attraktiv – aber wollen wir selbst als User, Kunde und Verbraucher das auch? In welchem Maß? Und wissen wir überhaupt immer darüber bescheid?

Jede Chance birgt Risiken – jedes Risiko kann eine Chance sein:
Wir müssen uns entscheiden

Es ist verlockend im Online Marketing seine Nutzer überall und jederzeit richtig und gezielt ansprechen zu können. Abgebrochene Warenkörbe, die Tage später beim Besuch anderer Seiten gezielt wieder angeboten werden als nur ein Beispiel sind praktisch und verlockend… durchaus für beide Seiten.

Aber auch als Marketer müssen wir uns entscheiden: Wie viel Nutzen und wie viel Information stehen dahinter? Wollen wir das Vertrauen unserer Kunden behalten?
Was bedeutet insofern Offenheit und wie viel davon sind wir bereit zu geben?

Verantwortung wird mit Vertrauen belohnt

Insofern steht auch hinter der sich abzeichnenden Informations- und Transparenzoffensive, die uns die DSGVO aufdrängt ein Stück weit diese Entwicklung. Wir als Unternehmen müssen uns kümmern und uns damit beschäftigen. Das ist in vielerlei Hinsicht zeit- und arbeitsintensiv, aber auch eine Chance, sich wieder vermehrt auf das zu konzentrieren, was im Marketing und der Kommunikation am wichtigsten ist: der Blick aus Kundensicht. Letztlich wird uns wieder bewusst: Vertrauen ist ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Bestandteil einer guten Kommunikationsstrategie und dieses aufzubauen und vor allem langfristig zu halten, liegt in unserer Verantwortung als Marketer.

Was denken Sie über unser Netzfundstücke? Welche Themen bewegen Sie im Business aktuell? Wir freuen uns über Austausch zum Thema. Ob hier im Blog oder auf Facebook.

Ihre Sabrina Stremmel & das BOSANOVA-Team